Ostpreußen ...

... was ist das?

Elche, Pferde, Störche uvm.


Die Elchschaufel kennzeichnet nicht nur Ostpreußens seltene Hirschart, die wild und frei insbesondere über Dünen und durch Wälder des Nordens streift, ...

... als Brandzeichen findet man die Elchschaufel außerdem auf dem Po der Trakehner Pferde. Doppelt auf dem linken Hinterschenkel, wenn das Pferd aus einer ländlichen bzw. Privatzucht entsprungen ist, einfach auf dem rechten Hinterschenkel, sofern das Pferd aus dem Trakehner Landgestüt stammte.

Tempelhüterdemkmal vor dem wieder errichtetem Landstallmeisterhaus in Trakehnen.

Trakehner stammen ursprünglich aus Trakehnen in Nord-Ostpreußen. Die Anfänge der Zucht gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Deutschordensritter züchteten damals auf Grundlage des Schweikenponys Militärpferde (preußisch sweykis: Pflugpferd). 1732 gründete Friedrich Wilhelm, König in Preußen, das königliche Trakehner Stutamt.


Die siebenendige Elchschaufel wird seit 1787 als Brandzeichen verwendet.

Trakehner wurden auch zur Feldarbeit eingesetzt

Das Gestüt wurde zur wichtigsten Quelle für Preußens Hengste und erwarb schnell den Ruf, elegante und ausdauernde Kutschpferde zu züchten. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich der Schwerpunkt wieder auf die Zucht von Militärpferden verschoben. Basis dieses Erfolgs waren die Einführung von Leistungstests und die genaue Dokumentation des Stammbaums durch den damaligen königlich preußischen Oberlandstallmeister und Gestütsleiter von Trakehnen Burchard von Oettingen.


Zur Veredelung der Rasse wurden im 19. Jahrhundert Araber sowie englische Vollblüter eingekreuzt.

(c) Alexander Kastler

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 brach die Zucht in Ostpreußen vollständig zusammen. Lediglich ein kleiner Bestandteil der ostpreußischen Pferde – etwa 575 Stuten sowie 45 Hengste aus Privatzuchten – erreichte mit Flüchtlingstrecks das Gebiet der späteren westlichen Besatzungszonen.

Der Bestand des Hauptgestütes Trakehnen wurde in das Remonteamt Perlin zu Mecklenburg und in die preußischen Hauptgestüte Neustadt/Dosse sowie Graditz evakuiert. Ein überwiegender Teil dieser Pferde gelangte als Reparation in die Sowjetunion.

Nurief, hier 5 Monate alt, gezogen von der Familie Dr. Hans H. Becker, Capelle/Westf.

Heute wird die Trakehnerzucht in ganz Deutschland sowie weltweit betrieben. Das Trakehner Pferd wurde nach 1945 und wird noch heute gerne zur Veredelung aller deutschen Warmblutrassen herangezogen.


Der Trakehner ist an der Entstehung des im internationalen Turniersport dominierenden modernen dt. Reitpferdetyps wesentlich beteiligt.


Weitere Informationen zu Geschichte, Zucht und Verwendung des Trakehner Pferdes finden Sie unter anderem auf der Homepage des

Trakehner Verbandes sowie der

Landsmannschaft Ostpreußen.


Vor "edel" kommt "wild"


Wo Gräfin Marion von Dönhoff mit ihrer Cousine Sissi von Lehndorff 1941 auf edlen Trakehnern fünf Tage lang durch die dunklen Wälder Masurens galoppierte, kann man auch Koniks - eine polnische Wildpferderasse - und mit ganz viel Glück Wisente beobachten, sofern man auf leisen Sohlen auf Entdeckungsreise geht.

Hört man's Klappern, sollte man seinen Blick in der Regel nach oben hin richten, um Störche auf Schornsteinen, Dachfirsten, Strommasten und hohen Mauerresten in ihren Nestern sehen zu können. 

Darüber hinaus kräucht und fleucht noch vielerlei anderes Getier durch die Landschaft, von denen an dieser Stelle nicht im Einzelnen berichtet werden kann. Es lohnt sich aber, Flora und Fauna live zu erleben!