Ostpreußen ...

...was ist das?

Wissenschaft, Kunst und Kultur


Von Ostpreußen gingen zahlreiche geistige Impulse hinaus in die Welt, die die Natur- und Geisteswissenschaften, Literatur und bildende Kunst stark beeinflusst haben.

 

An der Spitze der Naturwissenschaftler stehen drei Astronomen, deren Wirken bahnbrechend für alle Zukunft war. Der in Thorn geborene Nicolaus Copernicus (1473 - 1543), Domherr in Frauenburg, schuf ein neues Weltbild mit der Sonne als Mittelpunkt des Planetensystems. Noch heute ist seine Versuchsapparatur im Dom der Frauenburg (Frombork) zu besichtigen. Friedrich Wilhelm Besesl (1784 - 1846), Leiter der Könisgsberger Sternwarte, bewies mit seinen Messungen über den Umlauf der Erde um die Sonne die Richtigkeit der Erkenntnisse von Copernicus. Ferner bestimmte er die Standorte von 75.000 Sternen. Sein Schüler Friedrich Wilhelm Argelander (1799 - 1875) legte in einem Katalog die Standorte von über 300.000 Sternen fest.

 

Gustav Robert Kirchhoff (1824 - 1887) erforschte das Sonnenspektrum und entdeckte die Spektralanalyse. David Hilbert (1862 - 1943) ist der Begründer der modernen Mathematik und war der Wegbereiter Einsteins.

 

Drei Naturwissenschaftler wurden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet: Emil von Behring (1854 - 1917), Entdecker des Diphterie-Serums, der Physiker Wilhelm Wien (1864 - 1928), dessen Arbeiten eine Grundlage für die Raumfahrt schufen und Fritz Albert Lipmann (1899 - 1986), Erforscher der Enzyme.

 

Kaum ein anderer Denker beeinflusste die abendländische Philosophie so nachhaltig, wie der in Königsberg geborene Immanuel Kant (1724 - 1804). Die Klarheit seiner kritischen Philosophie befruchtete nicht nur die Erkenntniswelt anderer Denker, sondern auch die schöpferisch Tätigen in Kultur und Politik. Eine weitere Größe dieser Epoche war Hohann Gottfried Herder (1744 - 1803), Mentor Goethes und Begründer des Volkstumdenkens.

 

Groß ist die Reihe der Persönlichkeiten, die sich literarischen Ruhm erwarben: E.T.A. Hoffmann (1776 - 1822), Hermann Sudermann (1857 - 1928), Arno Holz (1863 - 1929), Agnes Miegel (1879 - 1964), Paul Fechter (1880 - 1958), Ernst Wiechert (1887 - 1950), der erst kürzlich verstorbene Siegried Lenz (1926 - 2014) sowie Arno Surminski (1934 in Ostpreußen geboren, heute in Hamburg lebend).

 

Die führenden Vertreter der bildenden Künste waren Lovis Corinth (1858 - 1925) und Käthe Kollwitz (1867 - 1945). Ihre Werke haten großen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen in Ostpreußen sowie in Deutschland.

 

Im Reiche der Musik waren Otto Nicolai (1810 - 1849), Komponist der Oper "Die lustigen Weiber von Windsor", und Walter Kollo (1878 - 1949), Komponist zahlreicher Operetten und Meister der leichten Muse, die ihre Werke weit über die Grenzen Ostpreußens hinaustrugen.

 


Ostpreußen zum Anhören


Sondermarke zu Agnes Miegels 100. Geburtstag

gestaltet von Elisabeth von Janota-Bzowski, 1979

Agnes Miegel


Hörproben der Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V., http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de


Mainacht

Trost


Das Ostpreußenlied


Titel: Land der dunklen Wälder

Text: Erich Hannighofer

Melodie: Herbert Brust

Uraufführung 1933